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Anlässlich zur Bundestagswahl und neuen Legislaturperiode:

Ein Interview mit David Bedein.

1. Was erhoffst du dir von der Bundestagswahl und der neuen Bundesregierung?

Ich erwarte und erhoffe mir von der neuen Bundesregierung, dass sie ihre Hilfsgelder an die Palästinensische Autonomiebehörde und UNRWA überdenkt. Obwohl die PA und UNRWA den Anschein erwecken, humanitäre Hilfe zu leisten, werden mit diesen Geldern auch Terrororganisationen sowie eine Terror-Infrastruktur gefördert.

2.  Bezüglich der deutschen Unterstützung für die UNRWA: Warum ist bürgerschaftliches Engagement wichtig und was kann konkret getan werden?

Es ist wichtig, dem Gerechtigkeitssinn der Bevölkerung einen öffentlichen Raum zu geben, damit Fakten als auch Entrüstung geäußert werden können.

Jeder, der Unrecht empfindet, kann Teil unserer Arbeit werden. Es gibt viel zu tun. Zum einen können die deutschen Bürger uns finanziell in unserem Vorhaben unterstützen. Sie können uns helfen, die Wahrheit um UNRWA zu enthüllen. Derzeit arbeiten wir an einem Dokumentarfilm über die UNRWA- Kultur, d.h.: Theater, Jugendzentren, Gemälde, Schulwettbewerbe und Kunstprojekte.  

Des Weiteren stellen wir durchgehend Materialien zu Verfügung, die der Aufklärung dienen und die von unserem Team in sorgfältiger Recherche erarbeitet wurden. Zusätzlich zu unserer breitflächigen und mehrsprachigen Aufklärungsarbeit, adressieren wir unsere Angelegenheit an die Medien und an politische Entscheidungsträger.

In Deutschland muss wieder diskutiert werden – ob durch Aktivismus in einer Initiative, oder aber im privaten Umfeld. Es ist wichtig, dass Stimmen gehört und Meinungen geäußert werden; besonders dann, wenn deutsche Steuergelder Organisationen fördern, die Terrororganisationen unterstützen und finanzieren.  

Setzt euch zusammen, diskutiert und recherchiert! Unser Center unterstützt euch dabei. Ihr könnt euch bei Fragen jederzeit an uns wenden, wir arbeiten sehr gerne mit Organisationen zusammen. Dabei bieten wir kostenlos unsere Materialien an, die mithilfe von Nahost-Experten vom Arabischen übersetzt wurden. Wir unterstützen euch dabei, politisch aktiv zu werden und Anliegen an die richtigen Stellen zu richten.

Dabei gibt es eine Herausforderung: Deutschland ist das erste Land, das einen Bundesbeauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus einsetzte. Somit ist Deutschland besonders vorsichtig, keine Äußerungen gegen Juden und jüdisches Leben in Deutschland vorzunehmen.

Die Bundesregierung ist jedoch nicht bereit, sich mit der deutschen Involvierung in Antisemitismus außerhalb von Deutschland zu befassen. Diese Sache wird absichtlich übersehen. Deutsche Hilfsgelder, die sich ans Ausland richten, werden nicht überwacht, weil das Resultat und deren Folgen sich eben im Ausland abspielen.

Bei einem Sommercamp im Gazastreifen werden UNRWA-Schüler (Kinder ab 9 Jahren) darauf vorbereitet, Juden zu töten. Wenn darauf nicht geschaut wird, dann ist das klare Verleugnung.

Meine Hoffnung liegt darin, dass die neue Bundesregierung erkennen wird, wie die Dinge zusammenhängen.

Mein Anliegen ist es, die deutschen Bürger dazu zu bewegen, ihre Steuergelder, die Terrorismus fördern, zu bewachen. Wir hoffen, dass wir die Leute aufwecken und sie die Realität klar vor ihren Augen sehen.

Innerhalb Deutschlands kann ein ganz neuer Anlauf geschehen, indem Briefe und Emails an die Regierung gerichtet werden, d.h. an den Bundestag mit seinen Ausschüssen, an Abgeordnete, Gremien und Ministerien, die in der politischen Entscheidungsfindung aktiv sind.

3. Bitte erzähle uns von deiner bisherigen Erfahrung.

Die Amerikaner haben ihre Richtung geändert, nachdem wir sie mit der Realität konfrontiert haben.  

(Zum Hintergrund: Bis 2018 waren die USA größter UNRWA-Geldgeber. Nachdem Missstände an den US-Kongress herangetragen wurden, stellten die USA ihre Zahlungen an die UNRWA im August 2018 ein. In diesem Jahr nahmen sie die Unterstützung wieder auf, die allerdings erstmals an konkrete Forderungen und Bedingungen an UNRWA geknüpft sind.)

Was wir in den USA erreicht haben, das können wir auch in Deutschland erreichen. Einer der größten Erfolge war, dass die VAE ihre Position im letzten Jahr geändert haben.

4. Hast du einige motivierende Worte an die deutschen Bürger, die nicht wollen, dass ihre Steuergelder Terrorismus fördern?

Ich kann unter Beweis stellen, was wir mit Kanada, den USA und einzelnen einflussreichen Personen im EU-Parlament erreicht haben. Eine Demokratie funktioniert, wenn ein paar Leute sich dazu entscheiden, tätig zu werden, damit eine Veränderung eintritt.

Zum Abschluss möchte ich gerne eine kleine Geschichte erzählen:

Ein Freund arbeitet im Ausschuss für Auswärtige Beziehungen des US-Kongresses. Ich habe ihn gefragt: Wie funktioniert das wirklich im Kongress? Er antwortete: „Wenn wir 10 Briefe mit dem gleichen Anliegen erhalten, dann wissen wir, dass wir besser eine politische Sitzung darüber haben sollten.“

Ich habe ähnliches von den Parlamenten in Schweden, Kanada, Großbritannien und auch Deutschland gehört. Alle funktionieren etwas anders. Richtet eure Anliegen an den Bundestag und dann können wir zusammen etwas erreichen.    

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